Es wird ernst

Mein Lieblingsmensch sollte sich lieber um ihre Sachen kümmern, da gibt es ja auch noch jede Menge zu besorgen.

Ich will hier ja keine Geheimnisse ausplaudern oder meinen Lieblingsmenschen bloss stellen, aber ich darf wohl erwähnen, dass sie nicht viel wenn nicht nahezu überhaupt keine Erfahrung von den Dingen hat, die uns bevorstehen werden. 

Es fängt an mit dem Zelt, was bei jedem Wetter aufgebaut werden muss, egal ob es regnet, schneit oder stürmt. Ein Zelt im Wohnzimmer aufstellen können hilft da nicht viel.

Auch habe ich noch nie gesehen, dass mein Lieblingsmensch einen Gaskocher benutzt hat und weiß wie der funktioniert. Es kann mir ja egal sein, ich brauche keine warme Suppe, aber so ein bisschen Mitgefühl hätte ich ja dann doch.

Falls es einigen von euch noch nicht so klar sein sollte, wir machen keine Wanderung, bei der wir jeden Abend in einer Jugendherberge absteigen und uns dort von den Anstrengungen des Tages erholen können.

Warum? Es gibt  keine Herbergen am Wegesrand. Was gibt es ? Alle 10 bis 15 km gibt es Schutzhütten aus Holz mit drei Seitenwänden und eine Seite ist offen. Man kann also entweder in der Hütte übernachten oder im Zelt davor.

Möglichkeiten zum Waschen sind nicht gegeben, aber das ist auch nicht wichtig. Zumindest nicht in meinen Augen. Wundere mich eh darüber wieso die Zweibeiner sich täglich unter die Dusche stellen und sich mit komisch riechenden Zeug einreiben.

Endlich wird mein Lieblingsmensch ganz normal riechen und wir werden uns dadurch bestimmt noch enger als Rudel aneinander binden. Wer braucht schon Wasser und Seife?

Also wie gesagt, es gibt keine Waschmöglichkeiten, kein richtiges Klo und Proviant müssen wir uns für 4 bis 5 Tage mitnehmen bevor wir zur nächsten Ortschaft oder Stadt gelangen.

Übrigens ist der Orientierungssinn meines Lieblingsmenschen nicht sonderlich ausgeprägt, das heißt, dass sie bei zwei Wahlmöglichkeiten garantiert die falsche Wegzweigung nimmt.

Wie gut dass ich mitkomme, denn als Hund weiß ich mich instinktiv zu helfen und Überlebensstrategien zu entwickeln mit denen wir zu zweit durch die Wildnis der Appalachen kommen werden.  Auch ohne die komischen Dinger für meine Pfoten!