Kein Regen, dafür aber Hitze und wenig Wasser

Veröffentlicht am 25. Juni 2025 um 02:23

So richtig schlafen kann ich ja nicht in so einem "Bunkhouse."

Unter den Betten ist es nicht schön, auf den Betten ist es mir auch zu hart und auf meiner Hundedecke mag ich auch nicht liegen. 

Alles nicht so schön wie im Zelt, das so schön kuschelig ist und ich mich so sicher und geborgen fühle.

Aber heute werden wir wohl wieder im Zelt übernachten, schließlich brauche auch ich meinen Schlaf.

Vom Bear Garden Hostel ist dann mein Lieblingsmensch wieder mit mir losgegangen. Kein Regen, dafür aber Sonnenschein.

Es ging Richtung Chestnut Mountain Shelter, ganz weit oben auf einer Bergkuppel. Dort wollte mein Lieblingsmensch unbedingt übernachten.

Beim letzten Mal sind wir nämlich weitergelaufen, den Berg hinunter und haben dann neben einem kleinen Parkplatz das Zelt aufgebaut.

Längst nicht so schön wie ganz oben mit dem schönen Ausblick.

Warum sie das getan hat? Ich glaube, weil es oben kein Wasser gab.

Aber diesmal sollte es doch der Bergkuppel-Platz werden und Wasser muss dann halt mit hochgetragen werden.

Zunächst kamen wir wieder an dem Fluss vorbei, dessen Brücke durch einen Sturm zerstört wurde und die immer noch nicht ersetzt worden war.

Wie tief das Wasser ist hängt vom Regen ab, der zuvor gefallen ist.

Eigentlich hätte es bei dem vielen Regen sehr tief sein müssen, aber dem war nicht so.

Mein Lieblingsmensch hätte also genau wie ich so durchlaufen können. Wollte sie aber nicht, sonst wären ihre Schuhe, die gerade trocken waren, wieder nass geworden. Also Schuhe und Strümpfe aus und durch.

Und ich? Ja meine Pfoten sind natürlich nass geworden und mein Lieblingsmensch hat sie mir nicht abgetrocknet so wie die ihren.

Naja ich bin auch nicht so empfindlich.

Dann ging es weiter, durch dunkle Rhododendren und helle Laubwälder und über grüne Wiesen den Berg hinauf.

Diesmal hatte mein Lieblingsmensch sogar eine Wasserquelle entdeckt, die gar nicht so weit vom Shelter entfernt lag. 
Leider wurde auch mein kleiner Rucksack mit Wasser beladen, obwohl ich doch schon so müde war.

Zum Glück war die Tragestrecke nicht all zu lang.

Wir waren nicht alleine auf der Bergkuppel und hatten Gesellschaft mit ein paar anderen zweibeinigen Hikern, die wir teilweise schon kannten.

Wir hätten auch im Shelter, diesmal ein richtiges Steinhaus mit geschlossenen Fenstern und Tür nächtigen können. Aber mein Lieblingsmensch wollte den wunderbaren Ausblick vom Zelt aus am nächsten Morgen genießen.

Wir waren kaum im Zelt, da begann es schon leicht an zu donnern und kurze Zeit später brach das Unwetter los. Gewitter, Regen, Wind!

Mich hat das nicht gestört. Zum einem war ich viel zu müde und zum anderen habe ich sowieso den besten Platz im Zelt.

So habe ich gar nichts von dem heftigen Sturm mitbekommen, während mein Lieblingsmensch Angst hatte, dass wir mit samt dem Zelt weggeweht werden.

 

Der nächste Morgen mit dem wunderbaren Ausblick 

Der Regen hatte aufgehört, aber es war immer noch stürmisch und nass vom Nebel ringsherum.

Vielleicht wäre die Nacht im Steinshelter besser gewesen. Nicht für mich, ich hatte ja gut und entspannt geschlafen.

Naja beim nächsten Mal!

Der Weg nach unten war nicht so leicht. Viele nasse und rutschige Felsen und Steine zum rüber und Drumherum klettern. 
Warum hat mein Lieblingsmensch auch nur zwei Pfoten zum Laufen? Mit vier Pfoten ist selbst solch ein Weg kein Problem.

So kamen wir den ersten Teil der Tagesstrecke nur langsam voran und wir hatten noch so viel vor uns.

Gut das später die Sonne zum Vorschein kam und die letzten Kilometer ganz gut zum laufen waren.

Nach 24 Kilometern kamen wir dann endlich am Tagesziel an.

Dafür sollte es am nächsten Tag nur ein kurzer Pfotenmarsch werden.

Nur zehn Kilometer zum Brushy Outdoor Store, der direkt am Trail liegt!

Frischer Kaffee und was Feines für uns beide zum Frühstück.

Kurz vor unserer Ankunft fing es an zu regnen, dennoch erreichten wir einigermaßen trocken den überdachten Picknicktisch vom Brushy Outdoor Store.

" Geschlossen, der Koch ist krank"

Da sind wir mit so viel Vorfreude gelaufen und dann das!

Der Regen wurde heftiger, doch unter dem Dach und besonders unter dem Tisch war es trocken.

Es gesellten sich noch drei weitere Wanderer hinzu, alle enttäuscht, nichts kaufen zu können.

Was nun? Ein Auto anhalten, um in den nächsten Ort zu fahren?

Hält jemanden an?

Ja, tatsächlich! Wir passten auch alle rein mitsamt dem Gepäck. Es war zwar wieder einmal etwas eng für mich, aber das bin ich ja mittlerweile gewohnt.

Beim Lebemsmittelladen lies der Fahrer uns aussteigen, es hatte auch aufgehört zu regnen.

Ich wartete wie üblich draussen, bis mein Lieblingsmensch alles eingekauft und ordentlich verstaut hatte.

Und dann ging es zurück zum Trail.

Auf Pfoten? Nein, wir sind wieder mitgenommen wurden. Mein Lieblingsmensch wurde einfach gefragt, ob wir mitfahren möchten.

Ich denke ja schon, dass meine Anwesenheit bestimmt dazu beigetragen hat.

 

Es war übrigens der letzte Regentag gewesen, von nun an schien die Sonne und es wurde Tag für Tag wärmer.

Auch die Wasserbeschaffung wurde schwierig, da viele der kleinen Bachläufe am Wegesrand ausgetrocknet waren.

Wie gut, dass ab und zu Trailangel Pam Behälter mit Wasser für uns bereit gestellt hatte.

Die Gaskatusche ist leer und da es in Bland in dem kleinen Lebensmittelladen keine gab, müssen wir nun doch einen Stop im Weary Feet Hostel einlegen, in der Hoffnung, die haben welche.

Ja, mein Lieblingsmensch hat Glück und ich auch, da die Lauferei für diesen Tag viel früher beendet ist.

Der Tag zuvor war ja schon recht warm und es kühlte leider auch im Schatten des Waldes nicht wirklich ab.

Mir ist nur warm und mein dickes Fell, was meist recht nützlich ist, macht es nicht besser.

Wir kommen nur langsam voran, diesmal bin ich es, die viele schattige Pausen braucht.

Nach halber Wegstrecke, geplant war wohl mehr, machen wir beim nächsten Shelter Schluss für den Tag.

Hier gibt es viele Rehe, die ich, obwohl ich eigentlich müde bin, erfolgreich durch Bellen und Knurren in die Flucht schlage.

Auch in der Nacht ist es warm und zwar so warm, dass mir mein Lieblingsmensch ein nasses Handtuch auf mein Fell legen darf, ohne dass ich es gleich wieder abschüttel.

Der folgende Tag ist noch heißer und wir laufen wieder mit vielen Pausen nur  zehn Kilometer zum Woods Hole Hostel.

Ich mag nicht mehr. 

Eine Schlange! Schwarz, groß und sehr, sehr lang!

Liegt da doch einfach mitten auf unserem Pfad ein großer Teil dieser Schlange.

Wieder drum herum laufen?

Nein, ist diesmal nicht nötig. Sie ist so nett und macht uns den Weg frei.

Der Weg ist frei zum Woods Hole Hostel!

Es ist zum Glück auch nicht mehr so weit.

Mir ist sehr warm und selbst wenn ich das Laub wegscharre, ist der darunter liegende Boden keine wirkliche Abkühlung.

Bis Pearisburg sind es auf Pfoten noch zwanzig Kilometer. Doch der nächste Morgen ist noch heisser.

Viel zu heiß zum Laufen. Wir lassen uns mit dem Auto zum Angel s Rest Hiker Heaven fahren.

Im Auto ist es schön kühl und auch in unserer Unterkunft ist es gut auszuhalten.

Mein Lieblingmensch meint, es seien 33 Grad, was immer das auch bedeutet.

Ich bleibe heute den ganzen Tag liegen und tue nichts.

Das machen die anderen Hundekumpels hier auch nicht anders.

Und morgen? Soll es noch heißer werden!

Happy Trails

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Kommentare

Bu und Heidi
Vor 5 Monate

Viel Spass! Und seid vorsichtig und bleibt gesund 💖