Seit Harper's Ferry sind die Berge nicht mehr ganz so hoch, die meisten sind nicht mehr als 500 Meter hoch, dafür geht es jedoch sehr steil nach oben und nicht nur das, die Pfade sind zudem auch sehr steinig und mit viel Kletterei über Felsen verbunden.
Also die Hoffnung, dass es weniger anstrengend werden wird, wurde uns nicht vergönnt.
Abgesehen von der vielen Kletterei kamen wir an vielen Gedenkstätten in Maryland vorbei, die an den Bürgerkrieg in Amerika erinnerten.
Ja und dann trafen wir während wir die Felsen hochkletterten auf eine Klapperschlange! Nicht dass wir sie sofort sahen, zunächst hörten wir nur ein lang anhaltendes Rasseln und mein Lieblingsmensch blieb stehen und horchte aus welcher Richtung es kam. Ich hätte ihr das ja gleich sagen können, schließlich habe ich die besseren Ohren, aber ich wurde wieder mal nicht gefragt.
Das Rasseln hörte dann auch auf, fing aber sofort wieder an sobald wir uns in Bewegung setzten.
Wo war die Schlange? Da bewegte sich irgendetwas im Gebüsch. Ein Blatt im Wind? Nein es war das Rasselteil der Klapperschlange! Und dann sahen wir sie auch wie sie sich den Weg hochschlängelte, den wir auch gehen mussten. Also klein war sie nicht, das Stück was wir sahen war bestimmt so dick wie mein Schwanz und ob das nun Anfang, Mitte oder Ende war konnte auch ich nicht erkennen.
Schliesslich rollte sie sich am Wegesrand ein und blieb dort liegen.
Was nun? Wir mussten irgendwie an ihr vorbei nach oben klettern. Würde die Schlange das in Ordnung finden? Zumindest rasselte sie nicht mehr als wir langsam den Weg ihr entgegen kamen. Ganz langsam sind wir dann vorbei gelaufen, ich ganz links außen, daneben mein Lieblingsmensch, etwas Weg und dann die Klapperschlange.
Bilder davon gibt es leider nicht, dazu war mein Lieblingsmensch situationsbedingt nicht in der Lage.
Na vielleicht ein anderes Mal, wir sind ja noch etwas länger unterwegs.
Die nächste Schlangenbegegnung hatten wir bereits am nächsten Tag.
Es ging wieder mal steil bergauf als plötzlich eine Schlange auftauchte und sich vor uns blitzschnell aufrichtete. Vor Schreck trat mein Lieblingsmensch einen Schritt zurück, kam auf den Felsen ins Stolpern und fiel hin. Zum Glück nicht auf mich!
Während sie sich mühsam aus ihrem Rucksack befreit hatte und mit mir ein Stückchen weiter nach unten gerutscht ist, lag die Schlange immer noch auf dem Weg und sah uns an.
War das auch eine Klapperschlange? Sie rasselte nicht mit ihrem Hinterteil, aber was heißt das schon.
Zum Glück kamen von der anderen Seite zwei Zweibeiner mit Hund uns entgegen die dann mit einem großen Ast die Schlange zur Seite schoben. Sie verschwand dann auch unter einem Stein und wir konnten weiter.
Wir erreichten dann auch ohne weitere Zwischenfälle das Thru it all Hostel, ein kirchliches Hostel bei dem auch ich wieder mit im Haus übernachten durfte.
Es war dort so angenehm kühl, während es draußen mittlerweile nicht mal mehr nachts abkühlt und ich kaum schlafen kann. Ja auch ein Hund hat bei den Temperaturen Schlafprobleme, das kommt nicht nur bei euch Zweibeinern vor.
Wo ist die Hälfte des Weges?
Ist es Harper's Ferry? Nein, das liegt etwas vor der eigentlichen Hälfte, aber wo sie nun ganz genau ist ?
Wer weiß das schon?
Ein Stückchen weiter des Weges kamen wir am Appalachian Trail Museum vorbei zudem auch ein kleiner Laden mit Essen und Getränken gehört. Dort hätten wir eine Eis-Challenge machen können und hätten dort fast zwei Liter Eis essen müssen. Ich durfte nicht und mein Lieblingsmensch wollte keine Bauchschmerzen. Mit zwei Kugeln Eis kann die Hälfte auch gefeiert werden.
Das ist Thor, der mit seiner fast blinden zweibeinigen Partnerin hier auf dem Trail unterwegs ist.
Nach einer einem mühevollen Pfad durch einen Irrgarten von Felsen, bei dem selbst ich nicht mehr genau wusste wo wir lang müssen ( wie hat das Thor geschafft?) erreichten wir den Zeltplatz von Boiling Springs, der direkt neben den Eisenbahnschienen lag. Ob ich wegen der Güterzüge oder der Wärme nicht gut schlafen konnte weiß ich nicht so richtig.
Ich hätte auch lieber vor dem Zelt geschlafen, da war es nämlich etwas angenehmer als im Zelt, aber das wollte mein Lieblingsmensch nicht wegen der Schlangen, die vielleicht nachts kommen könnten.
Jetzt sind wir in Duncannon und im Assembly of God untergekommen. Diese kirchliche Einrichtung stellt einen großen Kellerraum für uns Hiker zur Verfügung mit Dusche, Kochgelegenheit und Schlafmöglichkeit.
So ein klimatisierter Keller ist schon was feines nachdem wir mittlerweile 33 Grad draußen haben.
Ich bin auch gleich von den anderen zweibeinigen Hikern freudig begrüßt worden und selbstverständlich darf ich hier mit übernachten. Ich bin ja bereits bekannt als freundlicher Hund!
Wie es weiter geht? Ich weiß es nicht, es soll sehr steil und steinig werden und Wasser gibt es auch nicht überall. Zur Not muss ich dann auch wieder Wasser tragen.
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