Leider musste ich den schönen, kühlen Keller in Duncannon verlassen und weiter ging es Richtung Norden. Raus aus der Stadt, über den Susquehanna River, über die Bahngleise den Berg hinauf.
Zum Glück war es dort oben im Schatten der Bäume nicht so heiss und das Laufen erträglich.
Jetzt laufen wir gerade durch die steinige Landschaft Pennsylvanias. Das heißt, die Umgebung ist gar nicht so steinig, nur der Trail ist es.
Steine über Steine! Große, kleine, runde, spitze! Es gibt wohl kaum eine Form, die es hier nicht gibt. Nun hat mein Lieblingsmensch wohl gehofft, der Weg wird jetzt einfacher, da die hohen Berge wegfallen und nun wird es stattdessen steinig und auch nicht einfacher.Während ich geschickt meine Pfoten zwischen oder auf die Steine setze, leistet sich mein Lieblingsnensch einige Fehltritte, knickt um und kommt ins Stolpern. An Blicke in die Umgebung ist nicht zu denken, Augen sind nur auf den Boden gerichtet.
Und wieder Trail Magic
Wasser ist zur Zeit auf manchen Strecken knapp und viele, auf der Karte angegebenen Quellen ausgetrocknet. So müssen wir manche Male Wasser kilometerweit tragen, manchmal sogar bis zum nächsten Übernachtungsplatz, weil es auch dort kein Wasser gibt. Ja auch ich muss wieder mithelfen, obwohl ich ja eigentlich davon befreit bin.
Bei der Überquerung des Biberdammes entdeckte ich diesen großen Vogel. Ich hätte den ja zu gerne ein bisschen gejagt, aber es war dann doch leider zu viel Wasser dazwischen und wie ihr wisst, werde ich nicht gerne nass.
Wasser bekamen wir in den nächsten Tagen sowieso genug durch sinnflutartige Regengüsse.
Das erste Unwetter erwischte uns kurz vor Pine Grove und wir erreichten den Shelter gerade rechtzeitig bevor der Regen richtig losging. Das 501 Shelter war ein richtiges Holzhaus und da es nicht weit weg von der Straße lag, konnten sich mein Lieblingsmensch und die anderen Zweibeiner sogar Pizza bestellen. Für mich gab es mal wieder keinen Bestellservice und ich musste mich mit meinem Futter zufrieden geben.
Geschafft!
Ohne Regen ging es dann am nächsten Morgen über den Eagle Nest Shelter weiter nach Port Clinton wo wir mit einem Auto ohne Dach zum Outdoor Ausrüster Cabelas gebracht wurden. Der zweibeinige Shuttlefahrer Brian nimmt eigentlich keine Hunde mit, da zu befürchten ist, dass die während der Fahrt rausspringen. Aber so ein Hund wie ich darf natürlich mit und der darf dann auch später wieder als Service dog mit ins Geschäft.
Cabelas ist ein riesiger Outdoor Ausrüster, bei dem es sogar Hundeleckerlies zu kaufen gab!
Und Waffen gab es in der Jagdabteilung natürlich auch zu kaufen
Ohne Waffe, dafür aber mit einem neuen Trinkbecher, einem 2 Liter Wasserbehälter und eine Tüte Leckerlies für mich sind wir dann mit dem schicken Auto wieder zurück gefahren und haben unser Zelt im "Stadtpavillon" aufgebaut. Genau zwischen Bahngleisen und Hochstraße.
Es ist heiss wenn wir in Delaware Water Gab ankommen und unser Zelt auf dem Grundstück einer Kirche aufstellen dürfen. Wieder einmal ist es eine kirchliche Einrichtung, die für uns Hiker Zeltplatz, Schlafmöglichkeiten drinnen und eine Dusche anbietet.
Es sind mittlerweile 32 Grad, ich halte es mit meinem dicken Fell nur drinnen neben dem Ventilator aus und mein Lieblingsmensch beschließt, einen Zeroday einzulegen. Bei der Hitze können wir nicht laufen. Ich habe dagegen nichts einzuwenden, ich gehe meiner Lieblingsbeschäftigung nach und schlafe.
Am Abend gibt es ein freies Essen für alle, was die Kirche einmal pro Woche anbietet. Mitgebracht werden die vielen Leckereien von den Kirchenmitgliedern und so entsteht ein großes Buffet zum Sattessen.
Der Abmarschtag begann mit einem kräftigen Regenguss, den wir zum Glück noch abwarten konnten bevor wir losliefen.
Es ging über den Delware River wobei wir die Grenze zwischen New Jersey und Pennsylvania überschritten wieder in die Berge und in den schattenspendenen Wald.
Die Steine nehmen kein Ende, selbst am See besteht er nur aus Steinen, die wir aber erfolgreich überwanden.
Es gab in den letzten Tagen soviele Regengüsse, dass selbst die Wege überflutet sind und wir diesmal nicht von oben sondern von unten nass werden.
So erreichen wir mit aufgeweichten Pfoten und Schuhen, die sich aufzulösen beginnen, Unionville wo wir in einem kleinen Park zelten können.
Die Steine nehmen kein Ende, obwohl wir ja längst aus Pennsylvania raus sind und uns New York und dem Hudson River nähern und auch die großen Zecken und Mücken werden nicht weniger, sondern ganz im Gegenteil sie werden immer mehr. Auf den tieferliegenden Pfaden gibt es soviele Mücken, dass wir nicht stehenbleiben können ohne gestochen zu werden. Ich habe zwar ein dickes Fell, leider aber nicht überall und so werde auch ich gestochen.
Heute übernachten wir im Lake Lodging in Greenwood Lake. Einmal Mückenfrei, kühle Fliesen im Badezimmer zum Schlafen, Wäsche, meinen Rucksack und Schlafmatte waschen und neues Mückenabwehrspray kaufen.
Dann kann es morgen wieder losgehen.
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