Wie lange sollte eine Hikerausrüstung halten ?
Mein Lieblingsmensch ist davon ausgegangen, dass die Ausrüstung zumindest das halbe Jahr in Amerika durchhält. Aber so widerstandsfähig sind die Dinge dann wohl doch nicht.
Der rote Knopf ist der Anzünder für den Kocher. Der gab aber schon nach 4 Wochen seinen Geist auf!
Glücklicherweise haben wir einen Ersatzanzümder dabei. Mit elektronischen Feuerzeug und Streichholz klappt es prima. Das Feuerzeug musste auch erst 2 mal aufgeladen werden.
Erst war es nur ein Loch, jetzt spritzt es von allen Seiten!
Also schlafen kann mein Lieblingsmensch so nicht!
Abgesehen von ein paar aufgegangenen Nähten, einem Loch im Zeltboden, was eine Maus hineingebissen hat, ist eine offene Zelttür nicht sehr angenehm. Kann ja jedes Krabbeltier reinkommen!
Hoffentlich hält das für die nächsten Wochen!
Das Solarpanel funktioniert auch nur noch wenn es etwas geknickt wird, also wenn es am Rucksack hängt geht es nicht mehr!
Noch was vergessen? Ja klar, die Schuhe! Mein Lieblingsmensch hat jetzt das vierte Paar an! Das sollte die nächsten und letzten 400 Meilen halten.
Die Pfade sind weiterhin sehr nass
Unermüdlich laufen wir weiter, ich natürlich meistens besser als mein Lieblingsmensch.
Die Wege sind matschig und überflutet und gefühlt folgen wir mehr einem Bachlauf als dem Trail. Vielleicht liegt es an meinen vier Beinen oder meinem leichteren Gewicht, aber ich komme definitiv besser mit den Unwegsamkeiten klar.
Kein Stolpern und Hinfallen!
Ich bin ja nicht nur die Schnüffelnase, die die richtige Richtung erschnüffelt. oft genug muss ich meinen Lieblingsmenschen auch trösten, die Tränen ablecken wenn sie zum wiederholten Male im Matsch liegt und nicht mehr weiter will. Ja unser Weg ist kein Spaziergang über die Feldwege bei uns zu Hause. Doch aufgeben gibt es nicht!
Unser Weg führt uns weiter nach Dalton wo wir bei einem kleinen Café eine Pause einlegen und danach in einem Hostel im Wald übernachten können. Da wir die einzigen Gäste sind, haben wir den großen Raum für uns allein und können uns eines von den 7 Betten aussuchen.
Dann laufen wir am nächsten Tag nach Chesire. Auf dem Weg dorthin begegnet uns ein zweibeiniger Hiker, der uns erzählt, dass es dort einen Eisverkauf gibt.Das gibt meinem Lieblingsmenschen gleich mehr Kraft zum Laufen und ich denke, sie geht in Gedanken schon sämtliche Eissorten durch.
Am späten Nachmittag erreichen wir Chesire und gleich am Anfang direkt gegenüber des Zeltplatzes steht das kleine, blaue Häuschen mit Eis und Milkshakes
Selbst ich bekomme diesmal ein Eis!
Der Zeltplatz ist wieder einmal von der Kirche organisiert.
Mit Kaffee und Kuchen von Donkin Donuts gestärkt geht es am nächsten Tag zum höchsten Berg von Massachusetts hinauf.
Oben angekommen gibt es sogar eine Gaststätte, da der Berg auch ein beliebtes Ziel für Mororradfahrer und andere Tagesausflügler ist.
Etwas ausgeruht nach einer Pause laufen wir weiter einen steilen, felsigen Weg hinab zum nächsten Shelter.
Und immer wieder Trail Magic!
1600 Meilen geschafft!
Über North Adams geht es weiter nach Bennigton in Vermont, einem weiteren Bundesstaat auf unserer Wanderung.
Hier bleiben wir für eine Nacht in einem kleinen Motel wo wir auf dem Parkplatz sogar den netten Zweibeiner wieder treffen, der meinen Lieblingsmenschen schon so oft mit Eis, Keksen und Getränken und mich mit Hähnchenfleisch versorgt hat. Auch diesmal gingen wir beide nicht leer aus.
Es gibt hier sogar Aldi!
Das sind Bärenspuren!
Unser nächstes Ziel ist Manchester, der Weg dorthin ist nass und matschig und wir müssen noch sooo lange laufen. Da treffen wir beim nächsten Shelter den zweibeinigen Bear, der sein Auto auf der nächsten Straße geparkt hatt, die der Trail kreuzte. Mit müden Füßen und Pfoten nehmen wir sein Angebot an, uns nach Manchester zu bringen.
Wir müssen also nur noch 2 Kilometer durch den Matsch den Berg hinab zur Straße laufen. Und wäre das nicht schon genug Trail Magic, treffen wir dort auf uns bekannte Hiker. Einer von denen kommt aus Kanada und seine Eltern trafen sich genau an dieser kleinen Straße, um die Gruppe mit in die nächste Stadt zu nehmen.
Mein Lieblingsmensch wird dort gleich herzlich mit Fanta und selbstgemachten Brownies versorgt.
Mir bietet man Banane und Gurke an! Ich lehne dankend ab, also das ist nun wirklich nicht nach meinen Geschmack!
Bear bringt uns etwas später nach Manchester und dort können wir auf dem Gelände der Post unser Zelt aufbauen.
Direkt daneben gibt es sogar eine Bäckerei, die am nächsten Morgen zum Frühstück einläd.
Mittlerweile sind wir im Bundesstaat New Hamshire angekommen und haben sogar schon den ersten Berg der White Mountains erklommen.
Der Moosilauke ist 1462 Meter hoch und wir mussten über viele Felsen steil nach oben klettern.
Oben oberhalb der Baumgrenze sollte es eigentlich eine nette Pause mit schönem Ausblick geben.
Leider fing es vorher an zu regnen und es war dort oben kalt, extrem windig, neblig und nass, so dass wir beide so schnell wie möglich versuchten, die windgeschützten Bäume wieder zu erreichen.
Hoffentlich werden die nächsten Berge besser!
Welcome Hiker Hostel
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Kommentare
Moin Lieblings Enschede von Tilly!
Ich heiße Ulla und bin eine Freundin on Heidrun Wiggert, über Heidrun bekam ich den Block.
Hochachtung vor deiner Leistung u. von
Tilly. Freundliche Grüße