Nachdem wir den Mt Moosilauke erfolgreich erklommen haben und auch wieder heil hinabgestiegen sind übernachteten wir im Notch Hiker Hostel, um Kraft für die nächsten Berge zu sammeln.
Dort treffe ich Hazel, eine sehr nette Kumpeline mit der ich gerne länger zusammen sein würde. Leider muss sie am nächsten Morgen in die andere Richtung laufen.
Uns bringt der hauseigene Shuttle morgens um halb acht zum Trail zurück und ich mache mich mit meinem Lienlingsmenschen auf den Weg den steilen Berg hinauf.
Steil und felsig geht es die ersten 5 Kilometer aufwärts :
Auf dem Weg nach oben kommt uns ein "Caretaker" entgegen, die hier in den White Mountains die Shelter und Zeltplätze in Ordnung halten. Wir sollten nur bis zum nächsten Zeltplatz gehen, da es oben am Gipfel sehr stürmisch sein soll. Ja das Stürmische hatten wir ja bereits miterlebt und so entschließt sich mein Lieblingsmensch dem Rat zu folgen. So ist unsere Wanderung bereits am frühen Nachmittag beendet und ich genieße wieder einmal das Nichtstun und das Schlummern in der Sonne.
Die Berge bestehen fast nur aus Felsen und so gibt es nur Holzplattfornen für die Zelte.
Aber irgendwie bekommt man ein Zelt auch ohne Zeltnägel befestigt.
Der Wind hatte am nächsten Morgen nachgelassen, die Sonne scheint und so mache ich mich mit meinem Lieblingsmenschen auf den Weg, die Berge Mt Lincoln und Mt Lafayette zu erklimmen. Also ich muss schon sagen, das ist auch für mich nicht einfach, die großen Felsen zu überwinden. Manchmal brauche ich da schon ein paar Anläufe mehr bis ich es schaffe. Es gelingt mehr jedoch und oben angekommen, kann ich mich ausruhen.
Der erste Berg ist geschafft und wir laufen und klettern bei Sonnenschein den Mt Lafayette hinauf.
Da diese Berge auch Ausflugsziel von Tageswanderern sind und wohl auch von anderen Pfaden zu erreichen, tummeln sich viele Zweibeiner mit und ohne Hund auf dem Gipfel.
Dann geht es runter und zum nächsten Zeltplatz ist es nicht mehr weit. Der Weg dorthin ist jedoch nicht leicht zumal wir den Mt Garfield überwinden müssen, der dazwischen liegt.
Die Sonne ist mittlerweile hinter dunklen Wolken verschwunden, die Pfade sind wieder mal matschig und nass, die Felsen steil und hoch. Bei einem besonders großen Felsen endet der Weg. Sind wir falsch gelaufen? Wo ist die weiße Markierung? Also wieder umkehren, zurück durch den Matsch, vielleicht haben wir eine Abzweigung übersehen ? Da kommen uns andere Hiker entgegen, nein das sei wohl der richtige Weg und schon laufen sie an uns vorbei. Mein Lieblingsmensch läuft mit mir hinterher, nur nicht den Anschluss verlieren!
Wieder beim großen Felsen angekommen klettern die anderen über ihn hinweg und sind verschwunden.
Wieder allein finden dann auch wir einen Weg nach oben. Ist selbst für mich schwierig, das muss ich ja zugeben.
Dann erreichen wir den Gipfel.
Es fängt an, zu regnen und überall sind hungrige Mücken. Wo geht es weiter? Wieder ist keine Markierung vorhanden und auch ich bin mir nicht ganz sicher wo wir lang müssen. Das heißt, eigentlich rieche ich schon den Weg, aber ich weiß manchmal nicht wo mein Lieblingsmensch hin möchte und dann bleibe auch ich stehen und warte ab. Das sind dann die Verständigungsprobleme zwischen uns.
Mein Lieblingsmensch wird schon etwas panisch, als drei andere Hiker auftauchen und gemeinsam finden wir den richtigen Weg nach unten. Der ist steiler als alles was wir bisher kennengelernt haben. Jetzt kommt der Regen dazu, der die Steine rutschig macht.
Wir sind, überholt von den anderen, wieder allein, finden aber die richtige Abzweigung zum Zeltplatz. Kurz vor dem Anstieg ist die Wasserquelle zum Auffüllen der Wasserflaschen. Dann geht es steil hoch zum Zeltplatz. Es regnet immer noch leicht und der zweibeinige Caretaker, der sich mit Peter vorstellt, weist uns einen Platz zu. Eine Holzplattform auf der schon ein Zelt steht. Es wird eng, doch mit seiner Hilfe steht das Zelt am Ende.
Mein Lieblingsmensch hat wohl keinen Hunger mehr, macht mir nur den Napf voll mit Futter und legt sich hin. Selbst das Zähneputzen lässt sie sein und das soll schon was heißen!
Das Zelt neben uns ist bereits am nächsten Morgen um sechs Uhr verschwunden, während wir uns noch vom Tag zuvor erholen.
Der Regen hat aufgehört, aber große Pfützen umgeben unseren Platz.
Recht spät, da ist der Zeltplatz bereits leer, hat auch mein Lieblingsmensch unsere Sachen gepackt.
Ich bekomme den nassen Rucksack wieder um und mein Lieblingsmensch zieht wieder die nasse Hose an und schlüpft mit nassen Socken in die nassen Schuhe und los geht es. Den steilen Hang runter zum Trail und dann weiter bis zum Wasserfall. Ob der Wasserfall durch den starken Regen zum Wasserfall wurde oder ob der immer zum Trail gehört, weiß ich nicht. Zumindest verläuft der Pfad nicht über sondern auf dem Wasserfall entlang den Berg hinunter.
Mein Lieblingsmensch bleibt stehen, schaut mich an und dann laufen wir wieder zurück zum Zeltplatz. Vielleicht ist ja jemand da, der uns einen anderen Weg zeigen kann.
Der nette Caretaker Peter ist da und sagt, es gäbe einen Weg zur Straße, der wäre wohl nicht so steil und besser zu laufen.
Der ist tatsächlich besser, wir laufen zwar fast nur durch Matsch und Wasser, aber die Angst ist weg zu stürzen und sich zu verletzen.
Auf dem Weg nach unten treffen wir auf den zweibeinigen Brian, dessen Auto unten auf dem Parkplatz steht und mit dem er uns bis nach Woodstock mitnimmt.
Glücklich wieder festen Boden unter den Füßen und Pfoten zu haben, gibt es erst einmal was zu Futtern.
Mein Lieblingsmensch hoffte wohl, hier auch eine Unterkunft zu finden, auch um sich mal wieder den Schweiß und Schmutz der letzten Tage abzuwaschen. Zuviel gehofft. Entweder es ist nichts frei oder Hunde sind nicht erlaubt! Sehr unfreundlich finde ich!
Also doch wieder ungewaschen im Wald das Zelt aufschlagen.
Wenn schon nicht selber waschen, kann am Tag darauf zumindest die Wäsche gesäubert werden. Und während diese wäscht und trocknet ist Zeit zum Planen wie wir wieder zurück zum Trail kommen.
Wir bekommen dann doch noch einen Shuttle zurück zum Trail.
Die Wege werden nicht leichter und wir kommen nur langsam vorwärts. Ich darf nicht so doll an der Leine ziehen wenn es bergab geht, mein Lieblingsmensch hängt schließlich an anderen Ende und ich warte geduldig bis auch sie den nächsten Schritt getan hat. Ich finde wir bekommen das zu zweit ganz gut hin.
Die Berge bleiben steil und am nächsten Shelter entscheidet sich mein Lieblingsmensch einen anderen Weg zu nehmen, der vom Berg runterführt, nachdem die Schuhe auf den nassen Steinen keinen Halt fanden und wegrutschten.
Zufällig gibt es am Shelter einen Wegweiser nach unten.
Ist den Trail schon jemand gelaufen? Ist der zugewachsen? Treffen wir unterwegs jemanden? Alles ist unsicher!
So wird mein Tracker nochmal aufgeladen, Shelter und Wegweiser fotografiert und alles mit der Info nach Hause geschickt, dass wenn wir uns nach 24 Stunden nicht melden, eine Suchaktion gestartet werden kann.
Hier in den Bergen können sich Zweibeiner sehr leicht verlaufen und sie werden im schlimmsten Fall nicht mehr gefunden.
Wir haben Glück, der Weg einsam und morastig und teilweise nicht ganz eindeutig als Weg zu identifizieren, aber wozu gibt es denn mich?
Wir erreichen gegen Mittag eine Straße mit Häusern und sogar einen kleinen Stand, an dem Tomaten angeboten werden. Nichts für mich, aber mein Lieblingsmendch freut sich. Der nette Tomatenverkäufer schenkt uns auch noch zwei Flaschen Wasser für unterwegs.
Per Anhalter geht es dann ein kurzes Stück weiter ins kleine Städtchen Bethel in Maine. Dort auf dem Campingplatz können wir unser Zelt aufbauen und für meinen Lieblingsmenschen ganz wichtig: Duschen!
Kommentar hinzufügen
Kommentare