Blue Rabbit and Mountain Paw are on trail again

Ja wer hätte das gedacht, dass mein Lieblingsmensch es noch einmal macht. Noch einmal den alten Pfad, der sich von Süden nach Norden durch das Apalachengebirge schlängelt, zu durchwandern.

Was ist mit den Zecken, die ihr nachts über den Rücken krabbelten? Wie oft konnte sie nicht einschlafen, der vielen, juckenden Mückenstiche wegen? Das ständige bergauf, bergab und kein Ende in Sicht. Der viele Regen, der Matsch, die nasse Kleidung, die auch am nächsten Morgen noch genauso feucht geblieben ist. 

Hat sie das alles schon vergessen? Also wenn ihr mich fragt, ich wäre nach solchen Erfahrungen an ihrer Stelle zu Hause geblieben. Aber ihr wisst ja bereits, ich bin nur der Hund und mich fragt ja keiner.

Aber es muss wohl noch etwas anderes gegeben haben, dass meinen Lieblingsmenschen auf den Gedanken gebracht hat, es noch einmal zu tun.

Und was ist mit mir? Ich lasse doch meinen Lieblingsmenschen auf solch einer Reise nicht alleine! Ich bin natürlich mit dabei. Meine Hundesinne sind ja schon erprobt und sind für diese Wanderung unersetzlich.

Wir sind also wieder Richtung Heidelberg gefahren, um von dort früh morgens zum Frankfurter Flughafen zu starten. Meine neue Hundebox war mit an Bord und hoffentlich diesmal die richtige.

Am Flughafenschalter hatte ich das Gefühl, das die zuständige Zweibeinerin nicht ganz so zufrieden mit der Box war und irgendwie die Grösse bemängelte. Mein Lieblingsmensch war schon voller Panik, was meine Hundenase mir sofort verriet, aber es war dann wohl doch alles ok. Ich kam in meine Box, ein kurzer Blick zurück und irgendwer rollte mich dann davon.

Über die vielen Stunden im Flugzeugbauch möchte ich gar nicht reden, ich habe sie überstanden und mein Lieblingsmensch hat mich in Atlanta wieder rausgelassen.

Diesmal hatte uns Zweibeiner Ron, den wir schon vom letzten Mal kannten, direkt am Flughafen abgeholt, um uns zum Amicalola State Park zu bringen.

Auf dem Weg kaufte sich mein Lieblingsmensch eine andere Telefonkarte, weil ihre neue nicht funktionierte, kaufte bei Walmart Zweibeiner-Futter, im Pet Shop meine Trockenkekse für die ersten Tage ein und dann kamen wir endlich an.

Unsere erste Unterkunft

The Epic Journey kann beginnen 

Die vielen scharfkantigen Metallstufen habe ich wie beim letzten Mal ziemlich gut gemeistert.

Nach diesen ganzen fürchterlichen Stufen ging es dann endlich über den Approach Trail nach Springer Mountain, da wo der Appalachian Trail beginnt.

Mein Lieblingsmensch lies sich diesmal Zeit und schlug schon nach der Hälfte des Weges unser Zelt auf, was mir sehr entgegen kam. Denn auch ich war nach der langen Anreise doch recht müde gewesen.

Ja und dann wurde mein Lieblingsmensch auch noch krank! Ich meine, ich kann Pfade erschnüffeln, Bären in die Flucht schlagen, aber dabei kann ich auch nicht helfen. Wir verbrachten einen weiteren wunderschönen, sonnigen Tag im Zelt und ich konnte einer meiner Lieblingsbeschäftigungen nachgehen und den ganzen Tag vor mich hin schlummern.

Wir haben einen Schwarzbären gesehen! Und wo ist das Foto? Hat sie nicht gemacht. Aus Angst, der Bär könnte ihr das übel nehmen und angreifen.

Verstehen muss ich das nicht, der ist doch gerade einen Baum direkt vor uns hoch geklettert, der kommt doch nicht sofort wieder runter.

Ausserdem war es ein recht kleiner Bär, naja er war schon größer als ich, aber so groß nun auch wieder nicht. 
Aber mein Lieblingsmensch meinte laut singend an ihm vorbei laufen zu müssen, das sei sicherer. Vielleicht hatte sie recht und vielleicht war der dazugehörige Mamabär nicht weit weg und der war bestimmt viel größer!

Wir haben ihn erreicht, den Anfang des Trails! Und im Gegensatz zum letzten Mal sind keine weiteren Zweibeiner hier oben unterwegs. Weit und breit nichts weiter als Eichhörnchen, Vögel und Schwarzbären.

Den Regen hatte ich schon vermisst!

Diesmal ist das Wasser sogar unter den Zeltboden gelaufen und wir wären fast mit samt dem Zelt weggeschwommen.

Zum Glück bin ich trocken geblieben!

Heute übernachten wir in einem kleinen, gemütlichen Wohnwagen. 
Mein Lieblingsmensch kann sich endlich mal wieder duschen ( war das letzte Mal nicht kurz vor unserer Abreise?) und ihr Ersatzfell waschen  und ich kann mich ausruhen.